Berge an Aufgaben, die Prüfungszeit steht bevor oder ein Abgabetermin rückt näher und Du weißt nicht, woher Du noch die Kraft nehmen sollst, all die Dinge zu bewältigen. Es liegt ja nicht an Deiner Motivation, im Gegenteil: Du bist begierig loszulegen. Auch Deine Organisation ist – so präzise, dass Du weißt, wie man Aufgaben priorisieren muss.
Nein, es ist einfach der Akku. Manchmal ist einfach der Saft leer und man kann nicht mehr, auch wenn man will. Ich kenn das gut. Wie kommst Du wieder zu Kräften, um durchstarten zu können?
Ich bezweifle, dass es da ein Patentrezept gibt, denn Krafttanken ist eine zutiefst subjektive Angelegenheit. Aber solange wir uns nicht wie unser Smartphone einfach an eine Steckdose anschließen können, brauchen wir Techniken, um wieder zu uns zu finden. Heute will ich Dir meine Top 5 davon vorstellen, in der Hoffnung, dass auch Du zukünftig Kraft tankst obwohl du eigentlich am Rad drehst.
1. Täglich ein paar Minuten Meditation
In den vergangenen Jahren hat sich bei mir die Erkenntnis herausgeschält, dass die effektivste Methode, wie ich am besten zu Kräften komme, das Meditieren ist. Ich habe eine Runde von 10 bis 15 Minuten Meditation in meine Morgenroutine integriert und versuche auch sonst am Tage, wo es nötig ist, die Gelegenheit einzubauen, eine Runde zu mir selbst zu finden. Eine innere Balance zu entwickeln, ist essentiell, wenn Du von den täglichen Impulsen, die Dich von außen stressen, nicht aus der Bahn geworfen werden willst. Meditation hat sich da seit Jahrhunderten bewährt.
Das hat bei mir sogar so weit geführt, dass ich nur dank täglicher Meditation viel besser mit Tagen klarkomme, an denen ich wenig geschlafen habe – etwas, das mich früher einen ganzen Tag lang lahmgelegt hat. Als technische Unterstützung für meine tägliche Meditations-Session nutze ich momentan abwechselnd eine von diesen beiden Apps:
die englischsprachige App „Calm“ oderdie deutschsprachige „7 Meditations“
2. Den Tag mit einem positiven Fokus beginnen
Nichts hemmt und stresst so sehr, wie morgens mit dem Gedanken aufzuwachen:
Verdammte Scheiße, so viel zu tun! Das wird stressig…
Ich kann morgens Negatives überhaupt nicht brauchen. Will ich kraftvoll in den Tag starten, brauche ich einen positiven Fokus, ansonsten ist es vorbei mit Motivation und Freude am neuen Tag. (Ist ja klar: Wenn Du ohnehin schon Aussicht auf einen nervig-anstrengenden Tag hast, warum solltest Du Dich dann aufraffen, aufzustehen und an die Arbeit zu gehen?). Also bemühe ich mich, mir einen positiven Fokus zu verleihen: Ich konzentriere mich gleich auf die richtige Aufgabe, indem ich diesen Satz vollende:
Dieser Tag wird großartig, weil…
Das hilft übrigens auch, um abends zu überprüfen, ob Du heute erfolgreich warst: Hast Du die Aufgabe (zufriedenstellend) erledigt oder klemmt’s da noch an etwas? Du weißt ja, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Gilt auch für Deine positive Lebensgestaltung. Es ist doch ein cooles Gefühl, einzuschlafen mit der inneren Überzeugung, heute alles so erledigt zu haben, wie Du es Dir gewünscht hast.
3. Arbeit einteilen, am besten nach der Pomodoro-Technik
Du kannst natürlich an jede Aufgabe mehr oder weniger ungeplant rangehen und sie so solange durchziehen, bis sie erledigt ist – und sei’s auch zum Preis, dass Dir die Zunge am Boden hängt. Kann man machen, aber es geht besser.
Zum Beispiel mit der Pomodoro-Technik zur sinnvollen Einteilung Deiner Aufgaben. Dabei geht’s weniger um die Priorisierung (um die geht‘s hier), sondern vielmehr um die zeitliche Einteilung, wann und wie lang Du Dich mit etwas beschäftigen solltest, um das Maximum an Energie aus Dir rauszuholen.
Die Pomodoro-Technik hat ein Italiener namens Francesco Cirillo in den 1980ern entwickelt. Sie hat ihren Namen von den in Tomaten-Form (ital.: pomodoro) gehaltenen Eieruhren, die Cirillo zur Strukturierung seines Arbeitstages verwendet hat. Der Trick ist denkbar einfach:
Formuliere Deine Aufgabe(n) schriftlich.Stell Deinen Wecker auf 25 Minuten.Bearbeite die Aufgabe, bis der Wecker klingelt. Anschließend markierst Du sie mit einem Häkchen.Dann legst Du eine kurze Pause von ca. 5 Minuten ein.Alle vier „pomodori“ machst Du eine längere Pause (vielleicht 15 – 20 Minuten).
Das Prinzip bringt’s deshalb, weil Du erstens, Dich nicht überarbeitest, sondern Deinem Gehirn Zeit gibst, zur Ruhe zu kommen. Zweitens, hast Du die Befriedigung, die Du nach erfolgreicher Erledigung einer Aufgabe verspürst, visualisiert, indem Du ein Häkchen hinter sie gemacht hast. Das tut einfach gut.
By the way: Du kannst das Ganze auf Papier machen oder aber auch auf dem Laptop oder Smartphone. Dafür gibt’s zahlreiche Apps; diejenige, die ich nutze, heißt „befocused“.
4. Bringe Dich in einen Gewinner-Zustand
Du musst nicht nur fokussiert und motiviert wie ein Gewinner sein, sondern auch so aussehen. Deine Körperhaltung hat einen großen Einfluss darauf, wie Du zu Werke gehst; mit Kraft und Energie oder schlapp und demotiviert. Genau das spiegelt Deine Körperhaltung wider (ein Vortrag von Christian Bischof aus Landshut, den ich kürzlich das Vergnügen hatte, zu hören, hat mir das mal wieder bewusstgemacht).
Apropos „Spiegel“: Am besten stellst Du Dich dafür vor einen Spiegel und nimmst Deine persönliche Gewinner-Pose ein. Es ist verrückt, aber zu sehen, wie Du Deinen Körper kraftvoll anspannst und aussiehst wie ein Gewinner, führt dazu, Dich genauso zu fühlen. Das ist ein einfacher, aber super-effektiver Trick, mit dem ich mich selbst allzu gerne manipuliere.
Falls Du’s mir nicht glauben willst: Schau Dir diesen TED-Talk von Amy Cuddy an. Überzeugt?
5. Media Blackout: Schalte alle Benachrichtigungen aus
Keine Ahnung, wie oft ich’s schon gehört habe, aber ich habe wahnsinnig lange gebraucht, bis ich’s endlich umgesetzt hatte. Aber als ich es gemacht habe, war’s wie ein Effizienz-Boost auf Mach 2: Internet aus, Benachrichtigungen aus.
Kein Facebook, Snapchat, Twitter, YouTube, Instagram, was weiß ich. Weg damit, solange Du arbeitest. Bei den vielen Angeboten auf diesen Plattformen, ist es nur zu reizvoll, noch kurz dieses eine da zu lesen oder das Video anzuschauen (sind ja nur fünf Minuten), und oh! Claudia hat ein neues Album auf Facebook erstellt. Mal kurz reinschauen…
Aus „kurz“ wird mega-lang und irgendwann realisierst Du, wie viel Zeit Du gerade sinnlos verbraten hast. Dabei könntest Du all die Social-Media- und Internet-Aktivitäten so richtig genießen, nachdem Du Deine Aufgabe erledigt hast.
Aus diesem Grund habe ich alle Benachrichtigungen einfach abgestellt. Keine Benachrichtigung, keine Ablenkung, keine Verlockung, doch kurz mal ins Internet abzudriften. (Das heißt aber nicht, dass ich Deine Nachrichten auf Facebook nicht beantworte! Im Gegenteil, ich freu mich darauf.)
Das waren meine 5 Schritte, wie ich Kraft tanke, obwohl ich so viel zu tun habe, dass ich am Rad drehen könnte. Trotzdem (bzw. gerade wegen dieser Techniken) habe ich nachher alles erledigt und fühle mich gut.
Was sind Deine Tricks? Wie gehst Du mit Stress um? Lass es mich wissen!